Das kommt davon, wenn man nicht fernsieht: man verpasst die besten Serien. So jedenfalls ging es mir mit der ersten Staffel von Mad Men, die ab Oktober 2010 auf ZDFneo lief. Hätte eine Freundin nicht erkannt, wie sehr ich gerade diese Serie mögen würde,
- weil die Serie in den frühen 60ern im Werbeumfeld spielt: ein stylisches Portrait der damaligen sozialen Verhältnisse (in New York by the way)
- weil der Protagonist, der Werbetexter Don Draper, eine widersprüchliche Figur ist, der man trotzdem aus der Hand frisst – oder gerade deswegen? It’s toasted!
- weil knallharte Zitate und subtile Gesten ein bemerkenswertes Zusammenspiel ergeben
- weil die klassischen Geschlechterollen krass vor Augen geführt und dennoch aufgebrochen werden, wenn brave Hausfrauen mit einem Mal auf Brieftauben schießen und graumäusige Sekretärinnen erste Erfolge im Metier Werbetext erzielen
… und hätte mir besagte Freundin nicht eine Mad Man DVD zum Geburtstag geschenkt, ich wüsste doch gar nicht, was ich mir noch wünschen könnte. Oder wie ich mich am Wochenende für meine erledigte Steuererklärung belohne. Staffel 2, Staffel 2, Staffel 2, …
„Was Sie Liebe nennen, ist von Leuten wie mir erfunden worden,
um Strümpfe zu verkaufen.“ (Don Draper in Mad Man)
